Das erste Jahr
Am 14. Januar 2021 habe ich das Café Nanea eröffnet – mitten in der Corona Pandemie. Das war so natürlich nicht geplant. Als ich mit dem Projekt begann, war Corona noch in weiter Ferne.
ALLES ANDERS
Ich musste kurzfristig mein Konzept vollkommen umstellen, denn mein ursprüngliches Angebot war komplett auf Gäste im Café ausgerichtet. An Take Away hatte ich überhaupt nicht gedacht und meine Speisen waren dafür auch nicht geeignet.
Ein neues Sortiment musste her, neue Rezepturen, Verpackungen – möglichst umweltfreundlich, neue Speisekarte. Einfach alles anders. Und auch der Umbau des Cafés war noch nicht fertig.
14. Januar 2021 – Neueröffnung Café Nanea in Gelnhausen
Fünf Monate ausschließlich ToGo-Geschäft: Das hatte ich mir natürlich anders vorgestellt. Bisher hatte ich noch keinen einzigen Gast an seinem Tisch im Café bedienen dürfen, noch kein Gericht auf einem Teller servieren oder einen Kaffee in der Tasse zubereiten dürfen.
Dafür hatte ich Zeit, mich in der Selbständigkeit zu üben, in einer neuen Branche, mit neuen Mitarbeitern, mit völlig neuen Geräten und täglich neuen Herausforderungen.
Irgendwann war es dann soweit und die ersten Gäste durften sich auf die Terrasse setzen – dann auch in den Gastraum – wenn auch mit Auflagen, die sich im täglichen Rythmus änderten.
Der erste Geburtstag
Und dann war auch schon ein Jahr vorbei. Mit vielen Hindernissen: ein Sturz von der Treppe mit Schienbeinkopf-Fraktur, herausfordernde Personalsituation, Geräte die Schlapp machten, Corona Erkrankung, noch ein Sturz mit Fraktur der Kiefernwand und Bruch des Bodens der Augenhöhle und einer gebrochenen Rippe. Irgendwie kein Idealstart – aber wo gibt es den schon.
Umgekehrt durfte ich zum ersten Mal erleben, wie wunderschön es ist, Gäste glücklich zu machen. Zu hören, dass etwas gut schmeckt oder dass meinen Kunden die Einrichtung des Cafés gefällt. Das ist ein wunderbares Gefühl, das ich gerne wieder zurück gebe, denn ich habe die besten Gäste der Welt: wer sonst bekommt eine Geburtstagskuchen von einem Gast gebacken oder ein Buch oder Gedichtband mit Widmung geschenkt. Natürlich vom jeweiligen Autor persönlich.